AKTUELLES

Veröffentlicht am 04.07.2021

Der erste Baum hängt in der Leitung

Wir haben immer darauf hingewiesen, dass entlang der Freileitung schon jetzt und noch mehr in Zukunft durch den Klimawandel große Schäden und damit Folgekosten durch umstürzende Bäume entstehen werden.

Das Bild von diesem Baum, aufgenommen am 22. Juni 2021, steht als Symbol und Beginn dafür, was hier entlang der Freileitung in den nächsten Jahren an Schäden und Kosten anfallen werden.

Das hätte man sich durch die Erdkabelleitung erspart.

Veröffentlicht am 16.03.2021

Flackerndes Licht der Hoffnung Stilles Gedenken an mehr als 25.000 vorzeitig geschlägerte Bäume

Der Wald. Wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna. Erholungs- und Wirtschaftsraum für den Menschen. Kohlendioxidspeicher. Die grüne Lunge der Erde. 

Die Energie AG hat mit der in Bau befindlichen Freileitungstrasse für das Stromnetz von Vorchdorf nach Kirchdorf einen massiven Eingriff in den Wald getätigt. Die Inititative Fairkabeln Almtal – Kremstal 110kVade hat jahrelang für eine ökologisch verträgliche Erdkabelverbindung gekämpft. Scheinbar umsonst. 

Mit einer Kerzenlichter-Trasse der Hoffnung am Friedenskreuz am Oberkaibling in Pettenbach will die Inititative nochmals mit einem leuchtenden Mahnmal darauf aufmerksam machen, dass es nach wie vor die Hoffnung auf eine sinnvollere Lösung gibt. 

Die Veranstaltung beginnt am Karsamstag, den 03. April 2021 ab 16 Uhr mit dem Verteilen der Kerzen entlang einer symbolischen Trasse und die Kerzen werden anschließend entzündet. 

Die Kerzen sind in rot, Blut und Trauer, für die geschlägerten Bäume und leuchten ab Beginn der Dunkelheit. Das mächtig und groß in weiß leuchtende Friedenskreuz symbolisiert das Prinzip Hoffnung. Hoffnung darauf, dass bei der Energie AG Vernunft einkehrt und nicht gegen Natur und Mensch, basierend auf einseitig beschlossenen Gesetzen als Symbol der Macht, sondern mit ihnen eine vernünftige und zukunftsträchtige Lösung gefunden wird. 

Bei Schlechtwetter wird die Veranstaltung zeitgerecht abgesagt und auf einen anderen Tag verschoben.

Obwohl es sich nicht um ein Lichtermenschenmeer handelt, sondern um ein stilles Gedenken in Form der Kerzen, wird die Veranstaltung polizeilich angemeldet. 

Für eine kleine finanzielle Spende zum Kauf der Kerzen wäre der Verein sehr dankbar: Bankverbindung: IBAN91 3451 0000 0769 0217 

Für das Organisationsteam
Franziska Zimmer, Obfrau
0676/5026833

Veröffentlicht am 11. Oktober 2020

Ganz nach Gutsherrenart

Es ist einer der schönsten Plätze an der Alm, ein Naturjuwel, wo die 110-kV-Freileitung brutal den Fluss überquert. Schlimm genug. Doch vor lauter Eile beim Bau missachtet die Energie AG hier nicht nur fehlende Bewilligungen, sondern ruiniert durch rücksichtslosen Hubschraubereinsatz auch noch die 2-Jahres-Ernte wertvollsten Saatgutes für zukünftige Wälder.

Foto: Keine optische Täuschung – diese Fichte ragt in die Leiterseile. Strom kann so nicht fließen. Wegen mangelhaft ermittelter rechtlicher Fragen liegt keine Fällungsbewilligung vor.

Die „Attacke“ des Lastenhubschraubers, der Leiterseile über die Alm ziehen soll, kommt ohne jede Vorwarnung – ausgerechnet jetzt! Am Waldboden sind Vliese sorgfältig ausgelegt. Der Winddruck des großen Fluggeräts weht sie im Handumdrehen fort. Und zugleich prasseln die gerade ausgereiften Saaten von Eibe, Bergahorn, Rotbuche und Esche auf den Waldboden statt in die Vliese. 40 Prozent des Saatguts unrettbar verloren.

Das ist nicht nur ein herber wirtschaftlicher Verlust, sondern auch ein Schlag gegen die Natur. Denn das hier ist eines der seltenen Generhhaltungreservate für die geschützte Eibe. Auch für die übrigen wichtigen Baumarten gibt es für diese sogenannte submontane Vorgebirgs-Zone nur zwei oder drei anerkannte Saatgutbetriebe in Oberösterreich. Sie beliefern Forstgärten, die daraus pflanzfähige Baumsetzlinge ziehen. Was hier vernichtet wurde, daraus hätten tausende Bäume für unsere Wälder werden können.

Vollendete Tatsachen schaffen hat Vorrang

Der Hubschraubereinsatz wäre wohl nicht nötig gewesen, hätte die Energie AG die Vorerhebungen zu dem betroffenen Waldstück nicht überhastet durchgeführt. Diskrepanzen zwischen Anträgen und tatsächlichen Verhältnissen führten jedoch dazu, dass bis dato keine Fällungsbewilligungen erteilt wurden. Und ein „normaler“ Seilzug quer durch die Bäume funktioniert nun einmal nicht. Daher hängt die Leitung über dem südlichen Waldhang an der Alm jetzt um eine große Fichte herum.

Aber auch am gegenüberliegenden Almufer geht nicht alles mit rechten Dingen zu: Hier stehen bis zu 60-jährige Ulmen, Linden, Ahorn usw. mit gekappten Wipfeln unter der Leitung. Sie werden wahrscheinlich eingehen. Dies ist eine der vielen Flächen, für die die Energie AG nie eine Fällung beantragt hat, weil sie im Kataster nicht als Wald verzeichnet sind. Das ändert allerdings nichts an ihrer Waldeigenschaft. Daher sind diese Quasi-Rodungen klar rechtswidrig. Wo kein Kläger, da kein Richter?
Foto: Geköpfte Bäume unter dem Mast Nr. 58 – eigenmächtige Aktion der Energie AG

Dies sind nur zwei von vielen Beispielen. Sie alle zeigen, dass der Energie AG Natur und Menschen völlig gleichgültig sind. Bewilligungen werden verletzt, Schäden in Kauf genommen, Mastfundamente größer als beantragt in den Waldboden betoniert – alles, damit die Freileitung soweit wie möglich steht, schon bevor der Verwaltungsgerichtshof sein Urteil darüber gefällt hat, ob das ganze Projekt nicht einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden muss. Und das würde bedeuten: zurück auf Null, wahrscheinlich sogar Abriss. Aber man scheint zu hoffen, dass vollendete Tatsachen nun einmal vollendete Tatsachen bleiben.

Veröffentlicht am 24. August 2020

Was so alles „absoluter Blödsinn“ für die Energie AG ist

Siegesgewiss gibt sich die Energie AG derzeit, was die Fertigstellung der 110-kV-Freileitung Vorchdorf–Kirchdorf betrifft. „Wenn alles problemlos läuft, sollten wir im ersten Halbjahr 2021 fertig sein“, zitiert die Bezirksrundschau am 24.8.2020 den Sprecher des Energiekonzerns, Wolfgang Denk. Doch die Leiterseile, die derzeit montiert werden, hängen an einem seidenen Faden. 

Foto: Franz Staudinger/meinbezirk.at

In der Tat wirken die Baufortschritte ehrfurchtgebietend. Und das sollen sie wohl auch, denn weiteren Widerstand aus der Bevölkerung und von den Gemeinden hat die Energie AG satt, soviel ist offensichtlich. Zugleich weiß das Unternehmen genau, dass die noch offene Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs zur Umweltverträglichkeitsprüfung wie ein Damoklesschwert über den vielen verbauten Millionen hängt. Daher ist Denk wohl auch unwillkürlich eine etwas grobe Äußerung herausgerutscht – und zwar zum Thema „Aufrüstung auf noch höhere Stromspannung“. Der Verdacht war schon in der Vergangenheit immer wieder aufgekeimt: 220 statt der 110 kV, also das Tausendfache der Spannung, die bei den Steckdosen im Haushalt anliegt.

„Das ist absoluter Blödsinn“, so Denk. „Dafür haben wir gar keine Genehmigungen und es ist auch von der Infrastruktur dafür nicht ausgelegt.“, schreibt die Bezirksrundschau. Die ganze Wahrheit sagt Denk damit aber wieder einmal nicht. Denn die Netzbetreiber arbeiten schon seit Jahren zielstrebig daran, eine solche Aufrüstung leichter zu ermöglichen.

Erleichterungen im Starkstromwegerecht angestrebt

Es steht bereits im Regierungsübereinkommen – und die Stromwirtschaft wird daran nicht unbeteiligt gewesen sein: Für Erweiterungen und Änderungen bereits bestehender Leitungen sollen Erleichterungen der gesetzlichen Regelungen im Starkstromwegegesetz „geprüft“ werden. Das heißt nichts anderes als eine Einschränkung der ohnehin ungeliebten Einspruchsrechte der Betroffenen.

Und auch was die Technik betrifft, wirft der Energie-AG-Sprecher Nebelgranaten. Denn aus einer 110-kV-Leitung eine Höchstspannungsverbindung etwa mit 220 kV zu machen, ist längst keine Raketenwissenschaft mehr. Schon 2012 wurde im Rahmen des deutschen „Technikdialogs“ von der Bundesnetzagentur eine Lösung für die Aufrüstung einer 110-kV-Freileitung auf Höchstspannung vorgestellt, bei der dieselben Masten weitergenutzt werden können. Und der auf deutschen Modellen basierende Netzentwicklungsplan der APG („Verbund“) von 2018 strebt unter dem Stichwort NOVA (Netzoptimierung vor Ausbau) an, die 110-kV-Leitungen der Verteilernetzbetreiber mit den eigenen Höchstspannungsleitungen zu „bündeln“. Das Feld ist also abgesteckt.

Besonders dreist

… sind die Aussagen von Konzernsprecher Denk auch angesichts eines bereits bestehenden gemeinsamen Projekts mit der APG im Zentralraum. Im eigenen „Hochspannungsblog“ der Energie AG heißt es: „Geplant ist, dass die bestehenden 110-kV-Leitungen durch einen 220-kV-Versorgungsring ersetzt werden.“ Die Befürchtungen, dass eines Tages die gesundheitliche Belastung durch Magnetfelder im Leitungsbereich ansteigt, sind also alles andere als „absoluter Blödsinn“.

Der Widerstand der Kämpfer für eine Erdverkabelung der Leitung im Rahmen der inzwischen bundesweiten Initiative FAIRKABELN wird also, anders als im Rundschau-Artikel befürchtet, durch derartige Provokationen eher noch wachsen.

Veröffenlticht am 08. Juli 2020

Das Risiko für einen Abriss der 110-kV-Freileitung steigt weiter

Gerichtshofs (EuGH) macht auch Netzbetreibern klar: Versäumnisse bei der Bewilligung enden im Desaster: Sollte eine erforderliche Umweltprüfung fehlen, muss ein Gericht die Genehmigung für das betreffende Projekt aufheben – sogar wenn es bereits fertig durchgeführt ist.

Foto: Schon vor 2 Jahren errangen die Erdkabelkämpfer aus dem Alm-/Kremstal einen Sieg bei den EuGH-Richtern in Luxemburg. (v. l. n. r.: RA Dr. Wolfgang List, Vorstandsmitglieder Franziska Zimmer und Michael Praschma, RA Mag. Fiona List)

Auf den kürzesten Nenner gebracht: „Mit dem Urteil des EuGH vom 25.06.2020 (Downloadlink) wurden sämtliche Gegner der 380-kV-Salzburgleitung, aber auch anderer Stromleitungsprojekte und Windkraftprojekte bestätigt, dass ohne Strategische Umweltprüfung keine derartigen Projekte genehmigt werden dürfen“, schreibt Initiativenanwalt Dr. Wolfgang List, der die Salzburger ebenso wie die oberösterreichischen Erdkabel-Initiativen vertritt.

Neue Hoffnung für Betroffene und die Landschaft

Bei der Salzburgleitung liegt der Fall bereits völlig klar: Die (vorangehende) Strategische Umweltprüfung wurde unterlassen; damit muss laut EuGH die Genehmigung aufgehoben werden, auch wenn die Rodungs- und Bauarbeiten in vollem Gange sind.
Auch zwischen Vorchdorf und Kirchdorf stehen schon dutzende Hochspannungsmasten, und viele Hektar Wald sind zerstört. Der Fall liegt ebenfalls vor dem Verwaltungsgerichtshof in Wien, wenn auch ohne aufschiebende Wirkung. Hier geht es um das Ausmaß der Rodungsflächen. Liegen diese über dem maßgeblichen Schwellenwert, ist auch für die 110-kV-Freileitung eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht – das neue Urteil des EuGH greift in diesem Fall genauso.

Investitionsruinen, Politikdebakel, Umweltschäden

Ein Abriss fertiggestellter Freileitungen wäre der GAU für die Netzbetreiber APG in Salzburg und Energie AG in Oberösterreich. Und dieses Szenario ist nicht utopisch. Das Starkstromwegegesetz bestimmt eindeutig: Bei Erlöschen einer Bewilligung ist die Leitungsanlage auf Verlangen eines Grundstückseigentümers „umgehend abzutragen und der frühere Zustand nach Möglichkeit wiederherzustellen“! Die in den Sand gesetzten Gelder gingen in dreistellige Millionenhöhe. Die Politik wäre bis auf die Knochen blamiert, weil sie seit Jahren alle entsprechenden Hinweise der Initiativen vom Tisch gewischt hat. Vor allem aber wären die bereits jetzt gerodeten Waldflächen für nichts und wieder nichts geopfert worden.

Die APG hat bereits reflexartig jede Relevanz des EuGH-Urteils für die Bewilligung der Salzburgleitung bestritten. Die Initiative „110 kV ade!“ erwartet nun dieselbe Reaktion von der Energie AG – auch hinsichtlich der Leitungsprojekte im Inn- und Mühlviertel. Aber immerhin: Die Erdkabel-Initiativen haben stets gesagt, dass alle Waldfällungen für die Leitung den Rodungsflächen zuzurechnen seien. Netzbetreiber haben das genauso über Jahre mit Hohn und Spott quitiiert – und wurden doch vom EuGH im Jahr 2018 eines Besseren belehrt.

 

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