• Was ist Fairkabeln?
    • Fairkabeln ist ein Verein mit dem Ziel eine Pro-Erdkabel Bürgerbewegung zu etablieren. Ferner will man der österreichischen Bevölkerung den technischen Fortschritt beim Starkstromtransport in Form moderner Erdkabel nicht länger vorenthalten wissen. Fairkabeln setzt auf Aufklärung und Information und will klarmachen, dass die landschaftsbildzerstörende Technik der Freileitungen ALLE etwas angeht. Denn wir ALLE lieben unsere herrliche Natur und sind auf diese angewiesen. Wir ALLE haben diese schöne Natur von unseren Vorfahren übernommen und sind verantwortlich, diese ebenso schön und gut erhalten an unsere folgenden Generationen weiterzugeben. Das Motto: „Man muss nicht unter einer Freileitung wohnen, um ein Erdkabel zu wollen“ wird von Fairkabeln hochgehalten und so soll in der Gesellschaft eine klare Meinung zugunsten Erdkabel etabliert werden. Dies alles mit dem Ziel, den aktuell regierenden PolitikerInnen auf Landes- und Bundesebene einen klaren Handlungsauftrag zu erteilen, das Bundes-Starkstromwegegesetz aus 1968 (sowie den korrespondierenden Landesenergiegesetzen) endlich zu reformieren und somit die Rahmenbedingungen für den Einsatz von modernen Erdkabel für Hoch- und Höchstspannungsleitungen ENDLICH frei zu machen.
  • Wie soll ein Erdkabel entlang des unwegsamen Geländes der geplanten Leitungstrasse umsetzbar sein?
    • Erdkabel können, ebenso wie Kanalnetze, Wasser-, Gas- und Datenleitungen problemlos unter die Erde verlegt werden. Im alpinen Bereich mit Bergen und Kämmen werden begehbare Stollen zur Kabeldurchführung hergestellt. Österreichs Tunnelbau-Ingenieure und -Firmen sind weltweit gefragt und genießen, genauso wie unsere Geologen, Weltruf. Für die Trassenführung der Salzburgleitung bedeutet dies, dass eine Kombination aus Erdverkabelung und Kabelführung in Stollen zum Einsatz kommen wird.
  • Sind die Grabungsarbeiten für ein Erdkabel nicht ein noch verheerenderer Eingriff in die Natur?
    • Nein gar nicht. Immer wieder ist die Rede von 35m breiten Gräben die für Erdkabel gegraben werden müssten. Dieses Bild dürfte von Projekten aus Deutschland stammen, wo 10-systemige Leitungsprojekte (Zehn Leitungen parallel) inkl. einer Baustrasse derart breite Trassen fordern. Österreichs 380kv-Leitungen brauchen zwei Systeme und eine 2-systemige Trasse ist gesamt 3m breit und beinhaltet zwei 1,3m breite Künetten die je 1,5m tief sind. Fazit: jede Kanalgrabung ist ein wesentlich gröberer Eingriff in die Natur. Verglichen zu Freileitungen kann gesagt werden, ist die Erdverkabelung für die Natur minimalinvasiv herzustellen.
  • Müsste man durch ein Erdkabel nicht annähernd gleich viele Bäume Schlägern?
    • 380kv Freileitungen benötigen einen Trassenaushieb von 80m Breite. Die Erdkabelbtrassen hingegen ist nur 3m breit. Darüber hinaus ist die Trassenführung bei Erdkabel entlang bestehender Infrastruktur wie Autobahnen oder Gleisanlagen möglich – diese sind in der Regel nicht bewaldet. Weiters werden Erdkabel teilweise in Stollen geführt und dafür sind keine Rodungen nötig. Im Falle der 380kv Salzburgleitung würde die Freileitungsvariante 800ha Rodungsfläche bedeutet. Eine Erdverkabelung würde mit etwa 20ha auskommen – das sind 2,5% der Rodungsfläche der Freileitung!
  • Wer soll die hohen Kosten für eine Erdverkabelung tragen?
    • Bei den Kosten muss zunächst eine wichtige Unterscheidung zwischen Initial- und Betriebskosten getroffen werden.
      1. Initialkosten: Die Erdverkabelung kann gegenüber der Freileitung initial bis zum 1,8-fachen an Mehrkosten betragen. Also maximal 80% höhere Herstellungskosten gegenüber der Freileitung
      2. Betriebskosten: Die Erdverkabelung kostet 1.000 €/km, die Freileitung 3.000 €/km. Faktor 3 (Fakten zum Netzausbau, Referat 104 der niedersächsischen Staatskanzlei 10/2007, Kap. 1.3 und 2.3). Die KEMA Studie geht auf Seite 43 sogar von einem Faktor 5 zugunsten der Erdverkabelung aus (http://www.netzausbau-niedersachsen.de/downloads/20080127kemastudie.pdf)
    • Da diese Anlagen für einen Nutzungszeitraum von 80 – 100 Jahren gebaut werden, sind die Betriebskosten der ausschlaggebende Faktor. Die höheren Initialkosten der Erdverkabelungen gegenüber der Freileitung marginalisieren sich gegenüber den laufenden Betriebskosten und somit sind Erdverkabelung die bei weitem kostengünstigere Variate.
  • Warum verursacht eine Freileitung mehr Strahlung als ein Erdkabel?
    • Es pulsieren zwei Felder: ein elektrisches Feld und ein magnetisches Feld.
      1. Elektrisches Feld: Erdkabel besitzen in der Ummantelung eine Abschirmung (Faradayscher Käfig) und dieser schirmt das elektrische Feld nach außen komplett ab.
      2. Magnetisches Feld: aufgrund der Verlegeart (Nähe der drei Phasen zueinander) wird von Erdkabel ein wesentlich geringeres magnetisches Feld abgestrahlt.
  • Sind Erdkabel überhaupt „Stand der Technik“ für Hoch- und Höchstspannungsleitungen?
    • Das ist eher eine politische denn eine technische Frage. Technisch gesehen, sind Erdkabel den Freileitungen gegenüber in jeder Hinsicht überlegen. Doch ob diese neue und überlegene Technik in den jeweiligen Landes- und Bundesgesetzen als „Stand der Technik“ anerkannt sind, liegt daran, ob die Politik diese Gesetze novelliert haben oder nicht. Das Bundes-starkstrom-wege-gesetz etwa ist zuletzt im Jahr 1968 novelliert worden und widerspiegelt somit den Stand der Technik von vor 1968. Moderne Erdkabel können daher gar nicht berücksichtigt sein. Das Salzburger Landeselektrizitätsgesetz wurde 2009 novelliert und anerkennt moderne Erdkabel als Stand der Technik. Im Ausland sind Erdkabel längst als Stand der Technik anerkannt – nur in Österreich hinkt man stark hinterher.
  • Warum weisen Erdkabel weniger Übertragungsverluste auf als Freileitungen?
    • Die Übertragungsverluste bei modernen Erdkabel liegen etwa 30% unter jenen der Freileitungen – sind also viel effektiver in der Energieübertragung. Dies ergibt sich aus zwei Gründen: Leitermaterial und Leiterquerschnitt
      1. Leitermaterial: Bei Freileitungen sind die Leiterseile aus Stahl und Aluminium. Es braucht den Stahl aufgrund der hohen Zugbelastung in den Seilen. Aluminium wird zur Verbesserung der Stromübertragung aufgrund seiner Leichtigkeit verwendet. Beim Erdkabel wir hauptsächlich Kupfer verwendet. Kupfer zählt zu den besten elektrischen Leitern die es gibt und ist sowohl Aluminium und Stahl bei weitem überlegen
      2. Querschnitt: Der Querschnitt spielt eine ganz große Rolle und generell gilt, je größer der Querschnitt umso geringer der Leitungswiderstand und somit der Übertragungsverlust. Der Querschnitt der Leiterseile von Freileitungen ist wesentlich geringer als der um ein Mehrfaches größere Querschnitt des Kupferkerns des Erdkabels
  • Kann die Bodenerwärmung nahe eines Erdkabels Umweltschädlich sein?
    • Nein. Die maximale Bodenerwärmung bei 380kv Wechselstromleitungen beträgt 3 Grad Celcius. Prof. Dr. Peter Trüby vom Institut für Bodenkunde der Uni Freiburg hat in seinem 5-jährigen „Freiburger Feldexperiment“ die Auswirkungen eines 380-kV Höchstspannungssystems auf Wasser und Wärmehaushalt des Bodens sowie auf landwirtschaftliche Kulturen untersucht, wobei er nach eigener Aussage bewusst konservativ d.h. mit unrealistisch hohen Kabeltemperaturen gearbeitet hat. http://netzausbau.amprion.net/sites/default/files/anlage_23_-_gutachten_terra_planta.pdf

      Zitat:
      „Die Betriebsbedingungen im “Freiburger Experiment“ waren stets auf den worst case ausgerichtet. Sie sind deshalb im Vergleich zu der beim Netzbetrieb zu erwartenden Wärmeemission unrealistisch. Das Betriebsszenario entspräche einer dauerhaften Belastung mit Auslegungslast, was nicht beabsichtigt ist. Aus keinem der Versuche ergaben sich Hinweise darauf, dass es durch den Betrieb von Erdkabelanlagen zu Ertragseinbußen oder sonstigen negativen Einflüssen auf landwirtschaftliche Kulturen kommen würde“.
  • Welche Leitungsvariante ist langfristig kostengünstiger?
    • Die Erdverkabelung ist langfristig wesentlich kostengünstiger!
  • Welche Leitungsart ist im Falle eines Schadens leichter/schneller zu reparieren?
    • Moderne VPE Erdkabel werden entweder in Stollen aufgehängt oder in PE-Rohre eingezogen, die lange vor der Kabelanlieferung in ca. 1,3m Tiefe im Boden eingefräst werden. Alle 1.000 bis 1.200 m werden die Kabelsegmente mit leicht montierbaren modernen Aufschiebemuffen verbunden. Das oft und gern vorgebrachte Argument über die Gefahr von Muffenexplosionen ist mit dem heutigen Stand der Kabeltechnologie schon lange nicht mehr existent! Die in der Kabelummantelung enthaltenen Lichtwellenleiter erlauben dem Netzbetreiber ein laufendes „Condition Monitoring“ über den Zustand der Kabelanlage. Auf diese Weise können auflaufende Probleme vorzeitig erkannt und mit einem planbaren Serviceeinsatz behoben werden (keine reaktiven Wartungseinsätze; das aus dem Toleranzband laufende Kabel bleibt bis zur Abschaltung in Betrieb). Eine solche Systemabschaltung ist in ca. 5 Tagen abgeschlossen, das neue Kabelsegment wieder in Betrieb. Mastbrüche bei Freileitungen hingegen müssen stets risikoreich, kostenintensiv und oft mit zahlreichen Helikopterflügen repariert werden Das dauert viele Wochen und manchmal sogar viele Monate.

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